OrgelRestaurierung

1737 entschlossen sich die Augustiner-Chorherren von Rottenbuch unter Propst Patritius Oswald die Stiftskirche in ihrem Inneren völlig neu zu gestalten, einschließlich der Errichtung einer neuen Orgel. Propst Clemens Prasser erteilte 1746 Balthasar Freywis (1713-1783) den Auftrag hierzu.

Am 10. Juni 1746 begann dieser mit seinen Gesellen und konnte schon am 14. September 1747 sein Werk vollenden. Von der Vorgängerorgel (1628) wurde das Zinn verwendet. Die neue Orgel bekam 30 Register, 2 Positive, Chorbrüstung und Kronpositiv. Orgelempore und -prospekt sind ein Meisterwerk von Franz X. Schmädl. Die Orgel galt als ideale Schöpfung des Hochbarock. Durch verändertes Musikempfinden wurde die Freywis-Orgel bereits 20 Jahre später und dann grundlegend, „als technischer Neubau", 1783 durch Andreas Handmann (1739-1833; Werkführer bei Freywis) umgebaut und damit von einer Orgel des Rokokos zu einem Instrument der späten Klassik umgewandelt. Dies macht unsere Orgel zu einem historischen herausragenden Instrument, dessen Besonderheit durch die anstehende Maßnahme wiederhergestellt werden kann.

Im 19. und 20. Jhdt. wird die Anlage häufig überholt, repariert und umgebaut. Zuletzt 1963 durch Guido Nenninger, der die Orgel modernisierte und zu einem "zeitgemäßen Instrument" umbaute; teilweise rück-sichtslos gegenüber der historischen Originalsubstanz.

Seit nahezu 25 Jahren wird eine umfassende Restaurierung unserer Orgel immer neu thematisiert, wegen der finanziellen Belastung ein konkretes Vorgehen wiederholt verschoben. Die Förderung aus Mitteln des Staatsministeriums für Kultur und Medien und zusätzliche Fördermittel vom Land Bayern und der Erzdiözese München-Freising ermöglichten jetzt die Restaurierung.

Was wurde gemacht?

Die Untersuchungen liessen hoffen, dass mit den ausgebauten und erhaltenen Teilen der Orgel die Anlage aus dem Jahre 1783, also das noch zur Klosterzeit veränderte Instrument von B. Freywis rekonstruiert werden kann. Dazu war es nötig, dass neben der vorhanden historischen Substanz auch alle anderen Anlagenteile dokumentiert werden. Es wurde ein fotogrammetrisches Aufmaß hergestellt, um die komplizierte Dreidimensionalität des Orgelgehäuses zu erfassen. Das Orgelinnere wurde eingemessen und fotografisch dokumentiert. Beim Ausbau der Orgel wurden alle Pfeifen vermessen und zugeordnet. Die Disposition der Orgel im Jahre 1783 ist durch die aufbewahrten Registerschilder und erhaltene Pfeifen weitgehend gesichert. Wesentliche Teile des Pfeifenwerks von 1747 und 1783 sind erhalten. Die 1963 ausgebaute, glücklicherweise erhaltene historische Windlade wurde wieder eingebaut.

Die originalen Pfeifen wurden aufgearbeitet, wo nötig erneuert, rekonstruiert, Holzpfeifen abgebeizt. Risse und andere Schäden wurden repariert. Jüngere Pfeifen blieben erhalten, wurden nur ersetzt, wenn dies historische Erkenntnisse erforderlich machten. Stimmschlitze wurden geschlossen, angesetzte Seitenbärte entfernt. Das stumme, einst spielbare Kronpositiv, konnte wieder reaktiviert werden. Die Windladen wurden restauriert. Die Spielanlage wurde in das Orgeluntergehäuse eingebaut, die gesamte Mechanik und Registertraktur rekonstruiert. Die Gebläseanlage konnte (mit neuem Leder, restauriert, abgedichtet) wiederverwendet werden.

Ziel war es die hochbarocke Orgelanlage von Balthasar Freywis, die Andreas Handmann in eine Orgel der späten Klassik umwandelte, wieder in ihrer Einmaligkeit hörbar und erlebbar zu machen. Dies ist bravorös gelungen!

Den Auftrag hat die renommierte Firma Orgelbau Johannes Klais Bonn erhalten. Am Pfingstsonntag 2022 wurde die neu restaurierte Orgel durch S.E. Nuntius Nikola Eterovic geweiht. 


Wie klingt eine Freywis-Orgel?

Hier hören Sie das erste Spiel der Freywis-Orgel nach der Weihe an Pfingsten.

"Praeambulum in C" von P. Placitus Metsch, OSB (1700-1778) gespielt von Prof. Norbert Düchtel 


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AKTUELLE BERICHTERSTATTUNG

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