Kirchliche Statiskik 2022

Die Ergebnisse der Kirchlichen Statistik für das Jahr 2022 sind zum einen von einer leichten Erholung gegenüber den Coronajahren geprägt, zum anderen aber vor allem durch einen starken Rückgang der Katholikenzahlen und sehr hohen Austrittszahlen.

➔  Rückgang der Katholikenzahl:

Zum 31.12.2022 lebten 1.498.699 Katholiken in der Erzdiözese München und Freising und damit 62.989 (-4,0%) weniger als im Jahr 2021. Es handelt sich sowohl prozentual als auch absolut um den stärksten Rückgang seit Beginn der deutschlandweit einheitlichen Erhebung zur Kirchlichen Statistik in den 1980er Jahren. Dieser Katholikenverlust ist, wie bereits in der Vergangenheit, in erster Linie durch die hohen Austrittszahlen bedingt.

➔  Katholikenanteil:

Ca. 38,9% der auf dem Gebiet der Erzdiözese München und Freising lebenden Men- schen sind katholisch. In der Landeshauptstadt München sind noch ca. 27% der Wohnbevölkerung katholisch.

➔  Nochmals höhere Austrittszahlen als im Jahr 2021.

➔  Im Jahr 2022 traten auf dem Gebiet der Erzdiözese München und Freising 49.029 Menschen aus der Katholischen Kirche aus. Dies waren 13.706 Austritte mehr als im Jahr 2021. Es handelt sich dabei um die höchste Austrittszahl seit Einführung der Kirchlichen Statistik. Die Austrittsquote für das Jahr 2022 lag bei 3,1% (2021: 2,2%, 2020: 1,4%, 2019: 1,6%, 2018: 1,3%). D.h. 3,1% der Katholiken traten im Laufe des Jahres 2022 aus der Katholischen Kirche aus.

➔  Anstieg bei der Zahl der absoluten Gottesdienstteilnehmer:

Im Jahr 2022 nahmen - erfasst an den beiden deutschlandweit einheitlichen, im Amtsblatt angekündigten, Zählsonntagen - durchschnittlich 97.584 Katholiken an einem Sonntagsgottesdienst teil. Es besuchten somit 22.580 Katholiken mehr einen Präsenzgottesdienst als im Jahr 2021 (+30,1%). Damit stieg die Zahl gegenüber den Coronajahren zwar wieder an, erreichte jedoch nicht das Niveau vor Corona. Denn im Jahr 2019 nahmen noch 154.440 Katholiken an einem Sonntagsgottesdienst teil. Das waren 56.856 mehr als im Jahr 2022.

Der relative Anteil der Gottesdienstteilnehmer, bezogen auf die Katholikenzahl, betrug 6,5% (2021: 4,8%, 2020: 6,3%, 2019: 9,4%). Durchschnittlich fanden an einem Zählsonntag 1.342 Sonntagsgottesdienste statt. Im Jahr 2021 waren es 1.323.

➔  Starker Anstieg bei der Zahl der Trauungen:

Im Jahr 2022 fanden in der Erzdiözese 2.849 Trauungen statt. Die Zahl lag um 1.294 (+83,2%) höher als im Vorjahr und die Zahl nähert sich den Vor-Coronazahlen an. Damals lag die Zahl der Trauungen immer deutlich über 3.000. Ob die Erholung nachhaltig ist, oder ob auch noch Nachholeffekte eine Rolle spielen, kann erst in den kommenden Jahren beurteilt werden.

Unter den stattgefundenen Trauungen waren in 71,0% der Fälle beide Partner katholisch, 12,0% waren Mischehen mit einem evangelischen Partner und 17,1% Mischehen mit einem „sonstigen“ Partner.

➔  Anstieg bei der Zahl der Taufen:

Im Laufe des Jahres 2022 wurden insgesamt 13.074 Taufen gespendet. Gegenüber dem Jahr 2021 bedeutet dies einen Anstieg von absolut 551Taufen (+4,4%). Die Zahl näherte sich weiter dem Vorpandemieniveau an, erreicht dieses aber noch nicht ganz (2019: 13.622 Taufen, 2018: 14.257 Taufen).

Bei 58,6% der getauften Kinder waren beide Elternteile katholisch. Bei 8,7% war ein Elternteil evangelisch, bei 25,9% ein Elternteil sonstiges und bei 6,3% kein Elternteil katholisch. Bei 0,5% der Taufen handelte es sich um Erwachsenentaufen.

➔  Leichter Rückgang bei der Zahl der Erstkommunionen:

Die Zahl der Erstkommunionen betrug 13.432 und ging damit gegenüber dem Vorjahr absolut um 518 (-3,7%) zurück. Die mittels einer Altersauswertung gewonnene Kommunionquote für das Jahr 2022 beläuft sich auf 95,0% (2021: 98,0%, 2020: 85,7%, 2019: 96,5%, 2018: 98,5%). Damit bewegt sie sich leicht unter dem Niveau vor der Pandemie.

➔  Leichter Anstieg bei der Zahl der Firmungen:

Im Jahr 2022 wurden 11.466 Firmungen und damit 259 (+2,3%) mehr als im Jahr 2021 gespendet. Die Firmquote betrug 74,4% (2021: 71,2%, 2020: 64,9%, 2019: 76,3%, 2018: 76,5%). Sie nähert sich damit dem Vorpandemieniveau an, erreicht dieses aber noch nicht ganz.

➔  Die Zahl der Eintritte betrug 72 und lag damit um 24 niedriger als im Vorjahr.

➔  Mit 384 Wiederaufnahmen im Jahr 2022 gingen diese im Vergleich zum Vorjahr um 34 zurück.

➔  Im Jahr 2022 wurden 16.280 Beerdigungen gezählt. Die Zahl liegt damit geringfügig unter dem Vorjahresniveau (2021: 16.617).

Die Situation im Pfarrverband Rottenbuch:

 

Im Wesentlichen spiegeln die Zahlen im Pfarrverband den allgemeinen Trend in der Erzdiözese. Die Austrittszahlen sind auf einem sehr hohen Niveau, (mit gut 2 %), liegen allerdings unter dem Durchschnitt der Diözese (3,1%). 

Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist erfreulicherweise auf einem stabilen, hohen Niveau und ist mit Durchschnittlich 15,3% mehr als doppelt so hoch.