Restaurierung der Bruderschaftsfahne

Lange hing die Fahne unbeachtet in unserer Pfarrkirche Mariä Geburt, worauf hin die Kirchenverwaltung beschlossen hat, sich der Fahne anzunehmen. Viele Überarbeitungen und "Restaurierungen" der Fahne haben ihr teils schwer zugesetzt. Schliesslich hing sie wie ein Brett an der Stange und war nicht mehr sehr ansehnlich. Nun wurde die Fahne von den Überarbeitungen befreit und erstmals ist die originale Malerei zum Vorschein gekommen. Trotz vieler Verletzungen ist ein Kunstwerk von besonderem Wert zu erkennen. Derzeit beschäftigt uns neben der weiteren Instandsetzung der barocken Fahne die Urheberschaft der Gemälde. Hatte womöglich Matthäus Günther das Werk geschaffen? Wir bleiben gespannt. 

Was ist eine Gürtelbruderschaft?

Gürtelbruderschaften sind religiöse Vereinigungen, deren Mitglieder gemäß der Psalmen 17,33 und 40 sowie Lk 12,35 ("Eure Hüften sollen gegürtet sein und eure Lampen brennen!") zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit Gott und den betreffenden Heiligen, der Abtötung und Buße sich gürten. 

Im Falle dieser Fahne hanelt es sich um die Erzbruderschaft Maria vom Trost mit dem schwarzledernen Gürtel, eine Vereinigung der Bruderschaft vom Gürtel der allerseligsten Jungfrau Maria, die nach der Überlieferung auf die hl. Monika und den hl. Augustinus zurückgeht, mit der Bruderschaft U.L.F. vom Trost, gegründet 1495 durch P. Vercelli in S. Giacomo in Bologna. Erstere wurde 1439 von Eugen IV. als Gürtelbruderschaft errichtet und 1575 durch Gregor XIII. samt der mit ihr vereinigten Bruderschaft U.L.F. vom Trost bestätigt und als Erzbruderschaft den Augustiner-Eremiten aggregiert. 

 

Wenngleich es diese Bruderschaften bei uns heute nicht mehr gibt, so ist diese Bruderschaftsfahne umso mehr ein Zeichen des innigen Vertrauens unserer Vorfahren. Seit jeher haben Menschen im Gebet Zuflucht, Erhörung und Hilfe erfahren. Das gilt uns auch heute noch in gleicher Weise.