Besondere Osterkerze in Wildsteig

„Siehe geschwunden ist allerorten das Dunkel.“ Diese Worte singt der Diakon aus dem Exsultet zu Beginn der Liturgie der Osternacht. Das Exsultet ist die feierlichste Lichtdanksagung, welche die katholische Kirche im römischen Ritus kennt. Die Osterkerze besteht nach alter Überlieferung aus 100% Bienenwachs, wie die Osterkerze in Wildsteig. Sogar im Exsultet heißt es „aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet.“ In der heutigen Zeit aber genügt es, wenn die Osterkerze aus 10% Bienenwachs besteht. Die Osterkerze ist aber keine normale Kerze, sondern eine ganz besondere Kerze. Die Osterkerze symbolisiert Christus, der aus dem Dunkel auferstanden ist. Zudem ist sie eine reine Opfergabe für Gott. Auch gilt sie als die Feuersäule des Neuen Bundes. Als das israelische Volk aus Ägypten auszog und die Wüste und das Rote Meer, folgten sie einer Feuersäule. In dieser Feuersäule offenbarte sich der HERR seinem Volk und führte sie hinaus in das gelobte Land. Wie einst das Volk Israel der Feuersäule folgte, so folgen wir Katholiken in der Liturgie der Osternacht der brennenden Kerze und ziehen in die dunkle Kirche ein. Zudem wird mit der Osterkerze der Baum des Lebens repräsentiert. Denn der Tod wurde am Holze des Kreuzes durch den Tod Jesu Christi besiegt. Auf Grund ihrer großen Bedeutung brennt die Osterkerze in den 50 Tagen der Osterzeit in jeder Liturgie, danach stellt man die Osterkerze an eine geeignete Stelle im Altarraum.

Die Kerze wurde heuer von Frau Franziska Mayr gestaltet, die vielen Jahre davor, seit 2003 hatte dies Frau Conny Kößel gemacht. An dieser Stelle hierfür herzlichen Dank und Vergelt's Gott!