Klavierrezital in Böbing

Klassische Musik lebt!

Unter diesem Motto startete Thommy Keller, ein 19-jähriger Pianist, der an der Hochschule für Musik und Theater in München Zither und Klavier studiert, seine Initiative am Samstag, den 13. August 2022 mit dem 1. Klavierrezital in der Pfarrkirche St. Georg in Böbing.

Umrahmt wurde das vielseitig-spannende Programm von einer meditativ-feierlichen Atmosphäre bei Kerzenschein.

Zum Auftakt war die 5. Klaviersonate von Beethoven zu hören, dessen virtuose Interpretation alle Zuhörer schon zu Beginn beeindruckte. An der Außenwand der Kirche befindet sich eine kleine Tafel mit den Daten der Pfarrkirche. Die Bauzeit 1796-98 entspricht genau der Zeit der Komposition jener Klaviersonate von Beethoven. Hat er seine Hände im Spiel gehabt?

Schnell war der musikalische Funke und die Begeisterung des Klavierspiels übergesprungen, woraufhin auch die weiteren Stücke mit großem Applaus gewürdigt wurden. Nach der beeindruckenden Dramatik Beethovens eröffnete das „Blumenstück“ von Robert Schumann eine ganz andere Stimmung – Ob man alle Blumen, die vom Komponisten musikalisch umgesetzt wurden, erkannt hat?

Die nun folgende Sonatine für Klavier mit ihren exzentrischen Rhythmen des Aram Chatschaturjan, eines Komponisten des 20. Jahrhunderts mit armenischen Wurzeln, war schon eine kleine Herausforderung für das Publikum. Dennoch war eine interessierte Offenheit bei den Zuhörern zu erkennen, die bis von Altenstadt gekommen waren. 

Der krönende Abschluss des Programms war das Klavier-Solo „La fille aux cheveux de lin“ – „Das Mädchen mit dem Leinenhaar“ von Claude Debussy. Ein zartes Stück, das, wie dafür geschaffen, in den lauen Augustabend mit seinem abschließendem Ges-Dur-Arpeggio führte. 

Die Begeisterung der Anwesenden in den darauffolgenden Gesprächen bei Sekt und Orangensaft am Kircheneingang bestätigte das Ankommen der klassischen Musik in deren Ohren und Herzen.

So bedankte sich Thommy Keller besonders bei Pfr. Josef Fegg und der Kirchenpflegerin Cornelia Bärnthaler für die Ermöglichung dieses Projektes und bei seiner langjährigen musikalischen Weggefährtin Sr. Maria-Grazia Walther, die mit ausführlichen und interessanten Kommentaren zu den jeweiligen Stücken durch den Abend führte.

Im musikalischen Diskurs waren sich alle einig: 

Eine Weiterführung des Projektes wäre sehr wünschenswert, denn:

Klassische Musik lebt!